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GRENZWACHTURM SCHLESISCHER BUSCH
Puschkinallee

Öffnungszeiten 2012
Mai bis einschliesslich Oktober
Samstag 11 - 14 Uhr
Sonntag 11 - 17 Uhr
und nach Vereinbarung

Email an info@flutgraben.org
oder telefonisch zu den Bürozeiten:
Mo - Fr 9:30 - 15:00 Uhr
fon: +49 30 5321-9658


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In den Blick nehmen
Programmierung des Grenzwachturms 2013/2014

Für den Passanten, der den Grenzwachturm von aussen betrachtet, stellt sich dieser als nicht zugänglicher Ort dar. Er kann sich einen Blick aus dem Wachturm vorstellen, ihn aber nicht selbst einnehmen. Sein Bild ist in erster Linie ein medial vermitteltes. Wir möchten uns die Rückseite dieser repräsentativen Bilder von Geschichte ansehen und fragen: Welche Prozesse sind am Zustandekommen öffentlicher, nationaler Bilder sowie an der Herstellung einer Gedenkkultur beteiligt? Wie können wir die Politiken, die in der Erzeugung öffentlicher und nationaler Repräsentation von Geschichte und Kultur wirken, in den Blick nehmen? Uns interessiert, wie wir die Funktion des Grenzwachturms als ehemals überwachende Sichtarchitektur und die damit verbundene Raumerfahrung befragen und umdrehen können, so dass er als Ort funktionieren kann, an dem sich die Produktion und Rezeption von Geschichts-Bildern untersuchen und diskutieren lässt. Statt ein eindeutiges Bild von geschichtlicher Erfahrung wiederzugeben, möchten wir den Erinnerungsort für andere Perspektiven und Erfahrungen öffnen und die Passanten und Publikum für die Vielschichtigkeit politischer Konstruktion und Repräsentation sensibilisieren.

Aktuell wird das Programm im Grenzwachturm Schlesischer Busch entwickelt durch Janine Eisenächer, Sönke Hallmann, Lydia Hamann, Inga Zimprich und Jo Zahn. Das Programm des Grenzwachturms Schlesischer Busch wird seit 2005 verantwortet durch den Vorstand des Künstlerhauses Flutgraben e.V., das auf dem gegenüberliegenden Gelände der Arena liegt.


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JETZT, NOCH-NICHT, NICHT-MEHR
Programmierung des Grenzwachturms seit 2011

Mit: Sebastian Hau-Walker, Johan Siebers, Nebojsa Milikic, Elske Rosenfeld und Christine Brecht
(Grenzläufte e.V.) und Tijana Stevanovic

Entwickelt durch Sönke Hallmann, Inga Zimprich, Janine Eisenächer und Elske Rosenfeld

Seit 2011 verfolgt Flutgraben e.V. in der programmatischen Ausrichtung des Grenzwachturms das Interesse, den konkreten Zeitort des Grenzwachturms aus künstlerischen wie theoretischen Perspektiven zu verhandeln. Im Rahmen zweiwöchiger Arbeitsaufenthalte sind internationale KünstlerInnen und TheoretikerInnen eingeladen, durch ihre Verfahren des Lesens und Schreibens einen kritischen Umgang mit Prozessen und Politiken der Repräsentation von Geschichte zu vollziehen. Sie diskutieren den Grenzwachturm als zeitliches Spannungsfeld, in dem historische Ereignisse aus verschiedenen Positionen befragt werden und verfügbar bleiben: Jetzt, Noch-nicht, Nicht-mehr. Neben seiner geschichtlichen Bedeutung wird der Grenzwachturm so um die Perspektive der Gegenwart und möglicher Zukünfte erweitert.

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2011

Because I know the recurring scenario so damn well
16. September 2011, 19 Uhr

Tijana Stevanovic is a Belgrade-based architect, who has been invited to make use of the watchtower Schlesischer Busch as a working and thinking space during the last two weeks. Addressing the tissue - the ones in your pocket from previous dinners - Tijana has been concerned with a crisis of architecture that keeps on appearing as a crisis of articulation. Simultaneously covering and displaying, with the tissue the intimate space of the melodrama unfolds in one's own hands, locating oneself at the heart of the crisis, which is always bigger than to find a compromise...

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24 - 26. Juli
Cluster Kollektiv

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Avantgarde und Mahnmal zugleich sein
29. April - 14. Juni 2011

Ein Projekt des Flutgraben e.V. in Kooperation mit Grenzläufte e.V. Konzept und Realisierung: Christine Brecht und Elske Rosenfeld. Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturamt Treptow-Köpenick


Im Jahr 1990 eignen sich in Berlin-Treptow junge Leute einen Wachturm der DDR-Grenztruppen an und erklären ihn zum Museum der Verbotenen Kunst. Sie wollen dort Konzerte veranstalten und unangepasste Kunst zeigen, die in der DDR verboten war. Einer von ihnen ist Kalle Winkler, der als Jugendlicher in Ost-Berlin wegen seiner kritischen Lieder verhaftet und ausgebürgert wurde und so 1981 nach West-Berlin kam. "An dieser Stelle werden wir Avantgarde und Mahnmal zugleich sein", schreibt er dem Museum ins Programm. Mit dieser grandiosen Anmassung beginnt ein Prozess der Umcodierung, der noch immer andauert. Denn bis heute wird der Grenzwachturm im Schlesischen Busch als Ort künstlerischer Praxis genutzt, die seine Geschichtlichkeit thematisiert und mit Fragen nach der politischen Wirksamkeit von Kunst verknüpft. Mit der Ausstellung zum Museum der Verbotenen Kunst erschliesst sich Flutgraben e.V. nun die Vorgeschichte der eigenen Nutzungspraxis.

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VERGANGENE VERANSTALTUNGEN

2010
Wachturm/Gespenster

Eine Ausstellungs- und Diskussionsreihe
kuratiert von Elske Rosenfeld.


Wachturm / Gespenster versteht sich als eine kritische Untersuchung und Intervention in die Gedenkprozesse zum 20. Jahrestag der Ereignisse von 1989/90. Aktivistische, dokumentarische und theoretische Materialien und Positionen werden in Präsentationen und Gesprächen zusammengetragen um den historischen Zeitraum 1989/90 noch einmal aufzusuchen, und der Frage nachzugehen, wie man sich dieser Zeit als Erfahrung einem bis dahin, aber auch seither so nicht gekannten Moment der Unterbrechung und politischen Teilhabe annähern kann. Es ist der Versuch eine (auch ästhetische) Sprache zu finden, in der die dieser Erfahrung innewohnenden Potentialität wieder sichtbar werden kann, ohne sich sogleich zu einem kohärenten Bild oder einer anwendbaren politische Strategie fügen zu müssen. Das Projekt versteht sich damit weniger als blosse Gegendarstellung oder Ergänzung zur Historisierung von 89, denn als ein Arbeiten an deren sprachlichen Formen, die immer schon Einhegung und oft genug Entradikalisierung der politischen Erfahrung von 89 sind.

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2005 - 2009
Letzte Überprüfung

Kuratiert von Svenja Moor und anderen

Von 2005 bis 2009 bildete der ehemalige Wachturm der Berliner Mauer den Ausgangspunkt für künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Thema Grenze in Form von raumbezogenen, interventionistischen und situativen Einzelpräsentationen internationaler Künstlerinnen und Künstler. Unter den Orten, die an die Berliner Mauer und die Zeit der deutschen Teilung erinnern, formulierte die Letzte Überprüfung eine eigenständige Position durch den Ansatz, mittels künstlerischer Interventionen Vergangenes mit Gegenwärtigem im Verbindung zu bringen. Recherchen zur Geschichte des Wachturms und des Grenzabschnitts begleiteten das Ausstellungsprogramm.